Manchmal läuft einfach nicht alles nach Plan – so erging es mir auf der Rückreise von einem wunderschönen Urlaub am Gardasee. Was eigentlich eine entspannte Heimfahrt mit dem Wohnwagen werden sollte, entwickelte sich zu einer kleinen Pannen-Odyssee. Doch ich habe einiges daraus gelernt, und vielleicht hilft dir meine Erfahrung, besser auf solche Situationen vorbereitet zu sein.
Mein Gespann:
Fahrzeugdaten
Das Zugfahrzeug:
Fahrzeug: Opel Insignia A 2.0 CDTI Automatik
Erstzulassung: 2011
PS: 160
Km: 180.000
(Foto: Markus Keller)
Wohnwagen:
Wilk S3 500 DM Birthday Edition mit 1500 KG Gesamtmasse
Foto: campingplatzhelden.de/Markus Keller
Der Start der Rückfahrt: Alles schien nach Plan zu laufen
Meine Familie und ich hatten eine großartige Zeit am Gardasee verbracht. Es war unser erster Urlaub dort, nachdem wir zuvor nur das Meer in Italien und Kroatien besucht hatten. Diesmal entschieden wir uns bewusst für einen hundefreundlichen Campingplatz auf der Westseite des Sees – perfekt für uns und unsere 5-jährige Labrador-Dame. Der Urlaub war traumhaft, die Landschaft bezaubernd, und wir hatten viele schöne Momente gemeinsam erlebt.
Da wir wussten, dass die Autobahnen am Ende der Ferienzeit stark befahren sein würden, hatten wir die Heimreise strategisch geplant. Um dem großen Rückreiseverkehr zu entgehen, buchten wir den Campingplatz nur bis Donnerstag und starteten unsere Heimfahrt frühmorgens aus Manerba del Garda. Der Wohnwagen war gepackt, das Auto vollgetankt, und wir waren bereit für die lange Fahrt.
Die ersten Stunden verliefen fast wie im Bilderbuch. Durch Italien und über den Brenner hinweg gab es keine Staus, und auch Österreich passierten wir relativ problemlos. Unser Plan war es, kurz nach dem Irschenberg einen längeren Stopp einzulegen – Mittagessen, Beine vertreten und eine Runde mit dem Hund. Doch das Schicksal hatte andere Pläne für uns.
Die Panne: Plötzlich ging nichts mehr
Foto: Campingplatzhelden.de/Markus Keller
Wir fuhren gerade an der Raststätte Irschenberg vorbei, als ich plötzlich ein seltsames Nageln aus dem Motorraum hörte. Sofort sank die Leistung des Fahrzeugs drastisch, und das Warnblinklicht ging automatisch an. Auf dem Display erschien die beunruhigende Meldung: „Öldruck zu niedrig, Motor sofort abstellen.“
Eine leichte Panik erfasste uns, denn auf diesem Abschnitt der A8 gibt es keinen Standstreifen. Sofort hielt ich Ausschau nach einer Nothaltebucht. Glücklicherweise tauchte kurz darauf eine auf, und ich schaffte es, das Gespann sicher dort abzustellen – zumindest in der Mitte der Bucht. Meine Frau drängte mich, das Fahrzeug noch weiter nach rechts zu fahren, um uns beim Aussteigen besser zu schützen. Ein kluger Ratschlag, denn der Verkehr rauschte gefährlich nah an uns vorbei.
Nachdem wir alle Warnwesten angezogen hatten und der Hund aus dem Kofferraum geholt war, gingen wir zu einem sicheren Platz hinter der Leitplanke. Es war heiß, über 38 Grad, und die Sonne brannte gnadenlos. Ich stellte das Warndreieck auf und kontaktierte den Pannendienst.
Der Pannendienst: Warten in der Sommerhitze
Zum Glück hatte ich vorgesorgt und einen Schutzbrief bei meiner Versicherung abgeschlossen. Die Pannenhotline war schnell erreicht, und eine freundliche Dame erklärte mir, dass der Pannendienst in etwa 90 Minuten eintreffen würde. Angesichts der Situation rechneten wir schon mit längerer Wartezeit und versuchten, uns so gut es ging zu organisieren.
Nach gut 90 Minuten traf der Pannenhelfer tatsächlich ein, erkannte unsere Lage und bat mich, das Auto wieder zu starten und den Berg hinunterzufahren. Doch der Motor war praktisch tot, und es war unmöglich, weiterzufahren. Also wurde das Fahrzeug von dort aus direkt abgeschleppt und der Wohnwagen angehängt.
Der Pannenhelfer gab mir noch einen wertvollen Tipp: Beim nächsten Mal sollte ich möglichst am Anfang der Nothaltebucht anhalten, um mehr Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten. Diese Erfahrung war neu für mich, aber ich werde sie sicher nie wieder vergessen.
In der Werkstatt: Die große Ungewissheit
Der Abschleppdienst brachte uns sicher zu einer Opel-Werkstatt in Miesbach. Dort wurden wir freundlich empfangen – sogar unser Hund bekam sofort etwas zu trinken. Während meine Familie versorgt wurde, kümmerte ich mich um die weiteren Formalitäten. Leider stellte sich schnell heraus, dass die Werkstatt keine Zeit für eine umfassende Reparatur hatte.
Dank meines Schutzbriefes stand mir ein Mietwagen zu. Die Versicherung bemühte sich, ein passendes Fahrzeug für uns zu finden, doch die einzige Option an diesem Tag war ein Wagen ohne Anhängerkupplung. Das hätte bedeutet, dass unser Wohnwagen hätte transportiert werden müssen. Eine unbefriedigende Lösung, die wir so nicht unbedingt akzeptieren wollten. Wir hätten viel in den Wohnwagen packen und zurücklassen müssen. Ich versuchte daher alles, um den Wohnwagen mitzunehmen.
Hier meine Anmerkung zu Automobilclubs oder auch Versicherungen: Bitte klärt immer vor der Abfahrt in den Urlaub, ob der Wohnwagen im Schutzbrief oder im Automobilclub mitversichert ist. Kurz vor unserem Urlaub hatte ich nämlich über den ADAC, dem ich ebenfalls angehöre, gelesen, dass dieser Verein seine Regeln geändert hat. Man hat kein Anrecht mehr darauf, dass der Wohnwagen mitgenommen wird. Das würde bedeuten, kein Recht auf einen Leihwagen mit Anhängerkupplung und kein bezahlter Rücktransport des Wohnwagens. Deshalb seid hier auf der Hut und klärt das vorab. Zur Sicherheit solltet ihr euch unbedingt bei eurem Automobilclub oder eurer Versicherung informieren, um Missverständnisse zu vermeiden. Nach einigen weiteren Telefonaten entschied die Versicherung, uns eine Übernachtung in Miesbach zu bezahlen. Durch Zufall entdeckte meine Frau in einem Gasthaus ein freies Zimmer – und es war sogar hundefreundlich. Die Nacht dort war angenehm, und wir konnten uns endlich ein wenig erholen. Am nächsten Morgen meldete sich die Autovermietung, doch wieder kein Auto mit Anhängerkupplung in Sicht. Ich beschloss, selbst nach einer Lösung zu suchen und kontaktierte mehrere Autovermietungen und telefonierte sehr viel. Und schließlich hatten wir irgendwann tatsächlich Glück: Ein passendes Fahrzeug war in München Süd verfügbar. Nach einer Taxifahrt nach München, dem Kauf von Spiegeln für das Mietfahrzeug und einer weiteren Rückfahrt durch den Stau, war es endlich so weit: Wir konnten unseren Wohnwagen ankoppeln und die Heimreise antreten. Die letzten Stunden der Fahrt waren, im Vergleich zu den Erlebnissen des Vortags, fast schon entspannt. Am Abend, gegen 20:30 Uhr, erreichten wir erschöpft, aber erleichtert unser Zuhause. Die wichtigsten Dinge wurden noch ausgeladen, der Rest musste bis zum nächsten Tag warten. Der Leihwagen: Die Panne hat mir gezeigt, wie schnell eine Situation eskalieren kann und wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein. Ich hoffe, dass meine Geschichte dir helfen kann, besser auf solche Zwischenfälle vorbereitet zu sein. Und denk daran: Sicherheit geht immer vor! Euer Camper Markus
Kleine Anmerkung von mir
Die Übernachtung: Ein unerwartetes Glück
Die Rückfahrt: Endlich nach Hause
Foto: campingplatzhelden.de/Markus KellerFazit: Eine lehrreiche Erfahrung