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Der Winter in Deutschland kann kalt und teuer sein, vor allem, wenn man in einem Wohnwagen lebt. Doch es gibt eine Alternative, die immer mehr Camper für sich entdecken: das Überwintern in Spanien. Milde Temperaturen, viel Sonne und eine entspanntere Lebensweise locken zahlreiche Wohnwagen- und Wohnmobilbesitzer jedes Jahr in den Süden. Wir haben uns entschlossen, es selbst auszuprobieren, und berichten hier von unseren Überlegungen, den Vorbereitungen und den Kosten der spannenden Reise.
Wie der Plan entstand – Unser Entschluss für Spanien
Im letzten Winter 2023/24 verbrachten wir einige kalte Monate auf einem Campingplatz nahe Suhl in Thüringen. Die Erfahrung, mitten im Schnee und oft bei sonnigem Winterwetter zu campen, war zwar schön, jedoch auch kostspielig. Die Platzmiete von 94 € pro Monat und Wohnwagen (wir waren mit 2 Wohnwagen auf dem Platz) war zwar angemessen, doch die Heiz- und Stromkosten ließen die Gesamtkosten steigen. Mit etwa 10 Gasflaschen à 11 kg pro Monat und zusätzlichen 120 € Stromkosten erreichten die Ausgaben für den Winter ein erhebliches Niveau.
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Im Sommer, während eines Gesprächs mit befreundeten Campern bzw. Globetrottern, die seit rund vier Jahren in einem Morello-Wohnmobil durch die Welt reisen, kamen wir auf Alternativen zu den hohen Winterkosten zu sprechen. Unsere Freunde überwinterten seit Jahren in Spanien und Portugal und beschrieben ihre Erlebnisse als besonders angenehm – milde Temperaturen von 20 bis 25 Grad, sonniges Wetter und somit geringe Heizkosten.
Nach einigen Überlegungen beschlossen wir, es ebenfalls zu probieren. Die Vorstellung von einem winterlichen Spanien, ohne große Heizkosten und mit mildem Klima, war verlockend.
Die Planung - Wo hin solls gehen
Die Entscheidung, den Winter in Spanien zu verbringen, war gefallen. Nun stellte sich die Frage, wohin genau die Reise gehen sollte. Für uns stand fest: möglichst weit in den Süden und direkt ans Meer, am liebsten in Richtung Gibraltar. Die Temperaturen dort sollten angenehm mild sein, ideal für einen Winter ohne klirrende Kälte und hohe Heizkosten.
Mit dieser Vorstellung im Kopf machten wir uns online auf die Suche nach einem geeigneten Campingplatz. Dabei war es uns wichtig, dass der Platz gut ausgestattet war und ein angenehmes Umfeld bot, in dem wir uns wohlfühlen konnten. Nach längerer Recherche und Vergleichen wurden wir schließlich fündig: Unser Ziel sollte La Redondela in der Nähe von Huelva im Westen Spaniens werden. Der Campingplatz schien ideal für ein komfortables Überwintern und versprach gleichzeitig den Zugang zum Atlantik und die Ruhe einer kleineren Küstengemeinde.
Die Reservierung war der nächste Schritt, und wir planten die Details, um im Herbst die Reise in Richtung mildere Gefilde antreten zu können.
Packliste - Was muss mit?
Vor der Abfahrt – Safety first:
- Fahrzeugcheck (Reifen, Bremsen, Licht, Elektrik)
- Papiere checken (Führerschein, Versicherung)
- Gas checken (wenn vorhanden)
- Wasser/Klo checken (auf Lecks)
- Erste Hilfe-Set dabei?
- Feuerlöscher funktionstüchtig?
- Rauchmelder/CO-Melder an Bord?
- Notfallnummern griffbereit?
Rund ums Wohnen:
- Bettwäsche, Handtücher (kuschelig!)
- Geschirr, Besteck, Kochzeug (für die Campingküche)
- Campingmöbel (Stühle, Tisch)
- Grill, Kocher, Gaslampe (für's Outdoor-Feeling)
- Anglerschirm mit Gestänge - Sitzfläche passend für 2 Personen
- Vorzelt, Vorzeltboden
- Auffangbehälter für Grauwasser
- Wasserkanister 2 x 20 Liter
- zusätzlichen Heizlüfter
Strom und Technik:
- Kabeltrommel & Anschlusskabel zur Einspeisung in den Wohnwagen
- Handy, Tablet, Laptop,Ladekabel
Klamotten und Co.:
- Kleidung für jedes Wetter (Sonne, Regen, Kälte für 2 Wochen)
- Schuhe für alle Aktivitäten (wandern, schwimmen, etc.)
- Hygieneartikel, Sonnencreme, Mückenschutz (wichtig!)
- Ausweis, Führerschein, Reservierungen (nicht vergessen!)
Essen, Trinken & Co:
- Einkaufsliste für Lebensmittel (was brauchst du?)
- Grundnahrungsmittel (Brot, Milch, Eier, Obst, Gemüse)
- Snacks, Gewürze, Öl (für den Geschmack)
- Medikamente
Fun und Entspannung:
- Bücher, Spiele, Wanderkarten, Persönliche Dinge (was dich glücklich macht)
- Badesachen, Schwimmnudeln (wenn's nass wird)
Was wird noch gebraucht:
Dabei haben wir eine volle 11-kg-Gasflasche aus Deutschland und eine spanische Gasflasche inklusive Adapter. Die spanische Gasflasche und den passenden Anschluss (Clip-on-Adapter Jumbo) haben wir Gerhard und Susi, die oben genannten Freunde geschenkt bekommen (Kosten normalerweise: 60 € für die Gasflasche, ca. 25 € für den Adapter).
Weiterführender Artikel:
Die allgemeine Packliste fürs Campen