Wintercamping: Feuchtigkeit und Kondensation im Wohnwagen

Feuchtigkeit und Kondensation im Wohnwagen

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Feuchtigkeit und Kondensation sind häufige Herausforderungen beim Wintercamping im Wohnwagen. Besonders bei niedrigen Temperaturen und eingeschränkter Belüftung sammelt sich schnell Feuchtigkeit im Innenraum an, was langfristig zu gesundheitlichen und strukturellen Schäden führen kann. In diesem Artikel werden die Ursachen, Auswirkungen und Tipps zur Vermeidung von Feuchtigkeit und Kondensation im Wohnwagen detailliert beschrieben.

 

 

Ursachen von Feuchtigkeit und Kondensation

Feuchtigkeit im Wohnwagen entsteht vor allem durch die Kombination von Temperaturunterschieden, menschlichen Aktivitäten und unzureichender Belüftung.

Diese Hauptfaktoren führen zur Ansammlung von Feuchtigkeit und der Bildung von Kondensation:

Temperaturunterschiede
Im Winter sind Wohnwagen anfällig für Kondensation, da die warme Innenluft auf kalte Oberflächen trifft. Besonders Fenster und Metallteile kühlen schneller ab, was die Kondenswasserbildung fördert. Wenn die Heizung eingeschaltet ist, verstärkt sich dieser Effekt, da die warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Feuchtigkeit durch menschliche Aktivitäten:

  • Atmung: Menschen geben beim Atmen und Schwitzen eine erhebliche Menge an Feuchtigkeit an die Umgebung ab, was in einem kleinen Raum wie einem Wohnwagen schnell zu einer hohen Luftfeuchtigkeit führen kann.
  • Kochen: Kochen setzt zusätzlich Wasserdampf frei, besonders beim Erhitzen von Flüssigkeiten. Ohne ausreichende Belüftung setzt sich dieser Wasserdampf an kalten Oberflächen ab.
  • Nasse Kleidung: Winterkleidung und Ausrüstung, die nach einem Tag im Schnee im Wohnwagen trocknen soll, erhöht ebenfalls die Feuchtigkeitsmenge in der Luft.

Unzureichende Belüftung
Wohnwagen sind im Winter oft gut abgedichtet, um Wärme zu halten. Dies führt jedoch dazu, dass die feuchte Luft nicht entweichen kann, wodurch die Kondensation gefördert wird.

Fenster und Jalousien – Besondere Kondensationsstellen
Ein typisches Problem ist die Kondensation an Fenstern, besonders wenn die Jalousien nachts geschlossen sind. Die warme Innenluft trifft auf die kalten Fenster, und es bildet sich Feuchtigkeit zwischen der Jalousie und der Fensterscheibe. Es ist wichtig, das Kondenswasser jeden Morgen abzuwischen und die Jalousien nicht vollständig zu schließen, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.

 

 

Schimmel gefaehrlich
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Auswirkungen von Feuchtigkeit

Die Ansammlung von Feuchtigkeit und Kondensation im Wohnwagen kann sowohl gesundheitliche als auch materielle Schäden verursachen.

Einige der häufigsten negativen Auswirkungen sind:

Schimmelbildung
Feuchte Bedingungen bieten einen idealen Nährboden für Schimmel, der sich in Ecken, hinter Möbeln und in schlecht belüfteten Bereichen bildet. Schimmelsporen können Atemwegsprobleme, Allergien und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen. Ist der Schimmel einmal entstanden, lässt er sich nur schwer beseitigen und führt oft zu langfristigen Schäden.

Beschädigung von Materialien:

  • Wände und Isolierung: Die Wände und die darin befindliche Isolierung sind häufig aus leichtem Holz gefertigt. Feuchtigkeit kann das Holz aufquellen lassen und es langfristig beschädigen. Wenn die Isolierung durchnässt ist, verliert sie zudem ihre Dämmfähigkeit, was die Heizkosten erhöht und die Wohnqualität beeinträchtigt.
  • Bodenplatte: Die Bodenplatte des Wohnwagens kann ebenfalls aufquellen und im schlimmsten Fall kaputt gehen. Feuchtigkeit, die sich am Boden ansammelt, kann in die Platte eindringen und das Material schwächen, was eine teure Reparatur nach sich ziehen kann.
  • Textilien und Polster: Diese Materialien absorbieren Feuchtigkeit und können unangenehm klamm werden. Dies schafft nicht nur ein ungemütliches Wohnklima, sondern fördert auch die Schimmelbildung in Polstermöbeln und Teppichen.
  • Elektronische Geräte: Feuchtigkeit kann ebenfalls elektronische Geräte beeinträchtigen, da sie zur Korrosion von Kontakten und Schaltkreisen führen kann.

Unangenehmes Wohnklima
Feuchte Luft fühlt sich kälter an, da sie die Wärme schlechter speichert. Das führt dazu, dass man trotz Heizung fröstelt. Zudem kann Feuchtigkeit im Wohnwagen unangenehme Gerüche verursachen, die oft schwer zu entfernen sind.

 

 

Tipps zur Vermeidung von Kondensation

Um Feuchtigkeit und Kondensation im Wohnwagen zu vermeiden, gibt es einige effektive Maßnahmen:

Regelmäßiges Lüften
Stoßlüften mehrmals am Tag ist eine der effektivsten Methoden, um feuchte Luft gegen trockene Außenluft auszutauschen. Besonders nach dem Kochen oder Schlafen sollte gut gelüftet werden.

Feuchtigkeitsabsorbierer verwenden
Spezielle Silica-Gel-Beutel oder elektrische Entfeuchter können die Luftfeuchtigkeit im Innenraum verringern.

Anheizen und Belüften
Beim Anheizen eines kalten Wohnwagens ist es wichtig, alle Schränke und Schubfächer offen zu halten. Dadurch kann die Luft zirkulieren, und es wird verhindert, dass Kleidung, Handtücher sowie Vorräte oder Zubehör feucht und schimmelig werden. Diese Maßnahme trägt wesentlich dazu bei, die Feuchtigkeit im Wohnwagen zu reduzieren und ein angenehmes Wohnklima zu schaffen.

Heizen und Isolieren
Eine konstante, moderate Heizung sorgt dafür, dass die Temperatur nicht zu stark schwankt. Gute Isolierung an Fenstern und Türen hilft, die Kälte draußen zu halten.

Heizen mit Umluft
Um Kondensation effektiv zu vermeiden, ist das Heizen mit Umluft zwingend notwendig. Durch die Verzweigung der Rohre wird ein kontinuierlicher Luftstrom entlang der Wände erzeugt, der verhindert, dass feuchte, warme Luft auf kalte Oberflächen trifft. Diese Luftzirkulation sorgt dafür, dass die Temperatur im Innenraum gleichmäßiger verteilt wird, wodurch die Gefahr von Kondenswasserbildung an den Wänden und in den Ecken minimiert wird.

Kondensation an Fenstern vermeiden
Fenster und Jalousien sind besonders anfällig für Kondenswasser. Es hilft, die Jalousien leicht geöffnet zu lassen, um die Luftzirkulation zu verbessern. Zudem sollten die Fenster jeden Morgen abgewischt werden, um Schäden und Schimmelbildung zu verhindern.

Luftdurchlässige Matratzenunterlage
In vielen Wohnwagen liegen die Matratzen direkt auf festen Oberflächen wie Tischplatten oder Bodenflächen. Dadurch kann die Feuchtigkeit, die sich über Nacht in der Matratze sammelt, nicht richtig entweichen. Eine atmungsaktive Unterlage schafft einen Luftraum zwischen Matratze und Untergrund. Diese sorgt für eine bessere Luftzirkulation und verhindert, dass sich Feuchtigkeit unter der Matratze staut. Die Unterlage übernimmt im Wohnwagen die Funktion eines Lattenrosts oder Bettgestells und trägt so zur Vermeidung von Kondenswasser bei.

Vermeidung von Feuchtigkeitsquellen:

  • Nasse Kleidung und Schuhe sollten, wenn möglich, außerhalb des Wohnwagens getrocknet werden. Besonders im Winter, wenn die Ausrüstung nach Aktivitäten im Schnee durchnässt ist, kann die Feuchtigkeit schnell die Luftfeuchtigkeit im Wohnwagen erhöhen.
  • Praktische Lösung: Vorzelt: Ein Vorzelt kann im Winter besonders nützlich sein, um nasse Kleidung, Schuhe und Ausrüstung aufzubewahren. Durch das Trocknen der Gegenstände im Vorzelt anstatt im Wohnwagen wird verhindert, dass zusätzliche Feuchtigkeit in den Wohnraum gelangt. Außerdem bleibt der Innenraum sauberer und trockener, da matschige oder nasse Schuhe nicht direkt in den Wohnwagen getragen werden.
  • Beim Kochen lüften: Der beim Kochen entstehende Wasserdampf sollte durch geöffnete Fenster oder den Einsatz eines Dunstabzugs abgeführt werden.

Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich der Feuchtigkeitseintrag im Wohnwagen effektiv reduzieren, was die Kondensationsprobleme deutlich minimiert.

 

 

Stimmen aus dem Netz

Hans met Troll: Die wichtigste Regel lautet: Lüften, lüften, lüften. Feuchtigkeit im Wohnwagen entsteht durch unsere Atemluft, den Schweiß, und eventuell durchs Kochen. Ohne eine gute Luftzirkulation setzt sich diese Feuchtigkeit an den kalten Stellen des Wohnwagens ab – insbesondere an Fenstern und schlecht isolierten Wänden. Daher sollte man darauf achten, immer genügend frische Luft hineinzulassen. Heizen hilft zwar, aber nicht ohne ausreichende Belüftung. Am Ende zählt die Balance zwischen frischer Luft und einer behaglichen Temperatur.

tomruevel: In kalten Nächten, vor allem bei Temperaturen um die 10°C oder weniger, wird es ohne Heizung schnell klamm im Wohnwagen, ähnlich wie im Zelt. Feuchte, kalte Luft kann sich schwer halten, daher steigt die relative Luftfeuchtigkeit an und setzt sich als Kondensat an den kältesten Stellen im Wagen ab. Das Heizen trocknet nicht nur die Luft, sondern verhindert auch, dass sie an den Oberflächen kondensiert. Das gilt vor allem, wenn man auch innen Feuchtigkeit produziert – etwa durch Kochen oder Atmen im Schlaf.

Gast36277 (Fortsetzung): ...Die Folge: Die Feuchtigkeit kondensiert an kalten Oberflächen, besonders an den Fenstern, die nicht gut isoliert sind. Eine einfache Lösung ist, auch bei kalten Nächten eine leichte Heizung zu betreiben und gleichzeitig die Fenster in Lüftungsstellung zu halten, um einen konstanten Luftaustausch zu ermöglichen. So kann die warme, feuchte Luft entweichen, bevor sie kondensiert.

Gruenschnabel: Ich halte die Temperatur nachts bei mindestens 16°C im Wohnwagen und lasse die Fenster geschlossen. Es zieht ohnehin leicht durch die Zwangsbelüftung, die im Bodenbereich eingebaut ist, sodass ausreichend Luftaustausch gewährleistet ist. Trotzdem kommt es gelegentlich vor, dass sich etwas Kondenswasser an den Fenstern unter dem Bett bildet. Aber das verschwindet schnell wieder, sobald ich morgens stoßlüfte und die Heizung aufdrehe. Insgesamt ist regelmäßiges Lüften entscheidend – vor allem nach dem Aufstehen.

tomruevel (Reaktion auf Gruenschnabel): Der Zweck der Zwangsbelüftung ist genau das: ein ständiger Luftaustausch. Auch wenn es unangenehm sein kann, dass es am Boden zieht, sorgt diese Belüftung dafür, dass frische Luft hereinkommt und die feuchte Luft nach außen transportiert wird. Ohne diesen Austausch würde die Feuchtigkeit im Inneren steigen und sich als Kondensat an den Fenstern und Wänden absetzen.

Camper-HH: Wenn der Wohnwagen über längere Zeit draußen steht, kann es aufgrund von Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen durchaus zur Kondensation kommen. Das passiert vor allem, wenn die Lufttemperatur draußen schneller absinkt als die Innentemperatur. Besonders anfällig sind schlecht isolierte Stellen, wie die Fenster. In solchen Fällen helfen Luftentfeuchter, die die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Wohnwagens senken, um den Taupunkt so weit zu verschieben, dass Kondensation vermieden wird. Sie wirken präventiv und verhindern, dass die Feuchtigkeit an den Wänden oder Fenstern ausfällt.

havelmike: Ich habe in den letzten 30 Jahren mit verschiedenen Wohnwagen nie Kondensat im unbewohnten Zustand erlebt. Wichtig ist es, rechtzeitig zu heizen, besonders vor Fahrten im Winter. Ich bereite meinen Wohnwagen ein bis zwei Tage vor einer Fahrt vor, indem ich ihn schrittweise aufwärme – erst auf 10°C, dann auf 18°C. So bleibt der Wohnwagen bereits in der ersten Nacht trocken, und es bildet sich auch an den Fenstern kein Kondensat.

Socke79: Es gibt genug Wärmebrücken im Wohnwagen. Wir haben zu dritt bei gleicher Wagengröße nur Feuchte an den Fensterscheiben, die von Tag zu Tag besser wird. Am ersten Tag, wenn der kalte Wagen erst einmal durchgeheizt wird, ist es am schlimmsten.

bastl-axel: Die Heizung höher drehen. Wir nutzen tagsüber Stufe 4 bis 5 und nachts mindestens noch Stufe 3. Kalte Luft kann weniger Wasser binden, und deshalb gibt es eher Kondenswasser.

dr-no: Es wundert mich, dass ihr kein Schwitzwasser an den Fenstern habt. Da haben wir immer das Wasser stehen. Die feuchte Luft kann nicht abtransportiert werden, und die Feuchtigkeit setzt sich dann an den kalten Stellen im Wohnwagen ab. Die kleinen Zwangsbelüftungen reichen bei 5 Personen plus Hund nicht aus. Da hilft nur: täglich wegwischen und jeden Tag ordentlich ablüften lassen. Im Winter versuchen wir immer, ein oder zwei Fenster "auf Lüftung" (Querlüftung) zu lassen.

scand: Die warme Luft muss hinter den Rückenpolstern bis in die Staukästen ziehen können. D.h. du musst die oberen Staukästen so einräumen, dass nichts bis an die Wand reicht. Wenn Zwischenfächer vorhanden sind, nicht ganz nach hinten schieben. Die ersten beiden Tage die Staukästen offen lassen. In den Umluftschläuchen sollten oben kleine Schlitze oder Löcher sein, die dürfen auch nicht zudecken. Das Gebläse vielleicht auch nicht nur auf der kleinsten Stufe laufen lassen.

flo222: An den Fenstern haben wir logischerweise auch Wasser, und zwar ordentlich. Ich werde mal den Bodenbelag abziehen, um zu sehen, wie die Verrohrung verlegt ist und ob es eventuell schon einen Feuchtigkeitsnachweis gibt.

Diese Stimmen stammen von den Portalen wohnwagen-forum.de und campen.de.

 

Fazit

Um Wasserkondensation im Wohnwagen zu vermeiden, ist eine Kombination aus Heizen und Lüften entscheidend. Auch bei kalten Temperaturen sollte die Heizung aktiv sein, um die Luft zu trocknen und ein Übermaß an Feuchtigkeit zu verhindern. Eine kontinuierliche Luftzirkulation, etwa durch offene Fenster in Lüftungsstellung, kann helfen, die Ansammlung von Kondenswasser zu minimieren. In Zeiten mit hoher Feuchtigkeit ist es ratsam, regelmäßiges Lüften und die Verwendung von Luftentfeuchtern in Betracht zu ziehen.

 

 

 

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