Also, lass mich dir mal aus meiner Erfahrung erzählen, wie man das Camping-Leben so richtig genießt, ohne sich oder andere zu stressen. Camping ist ja schon etwas Besonderes – Freiheit, Natur und nette Nachbarn. Aber damit es für alle schön bleibt, gibt’s neben der Campingplatz-Hausordnung ein paar ungeschriebene Camping Regeln, die man einfach mal gehört haben sollte.
Hier meine Tipps, ein kleiner Camping-Knigge:
Inhalt
Check-in/out
Foto © by depositphotos.com | Goodluz
Hier beginnt der Urlaub: beim Check-in. Ihr seid einige Stunden unterwegs gewesen, habt nun endlich euren Ziel-Campingplatz erreicht und wollt so schnell wie möglich auf euren Platz. Dazu müsst ihr wie überall erst einmal einchecken. Genau hier beginnt es schon – die Rücksichtnahme auf andere Urlauber. Versucht, euer Fahrzeug möglichst so abzustellen, dass es niemandem im Weg ist – weder beim Einparken noch beim Ausfahren. Manchmal ist man unerwartet gebunden und muss doch etwas länger parken als geplant. Bitte bedenkt das!
Langsam fahren, wirklich langsam!
Foto © by depositphotos.com | drizzd
Auf dem Campingplatz ist in der Regel Schrittgeschwindigkeit angesagt. Es geht hier nicht darum, irgendwo schnell hinzukommen. Kinder rennen, Hunde laufen, und niemand will eine Staubwolke hinter seinem Fahrzeug herziehen. Das bedeutet: Bitte langsam fahren, gerade auf den Zwischenwegen. Die anderen Camper werden eure Rücksichtnahme in der Regel nicht wirklich bemerken – es fallen ja immer nur die Negativen auf. Daher: Punkt für euch.
Leise ankommen oder abfahren
Foto © by depositphotos.com | pumppump
Wenn ihr abends oder nachts ankommt, denkt daran, dass andere schon schlafen wollen. Parkt leise ein, schließt Türen vorsichtig und packt nur das Nötigste aus. Den Rest könnt ihr ganz entspannt am nächsten Morgen machen. Gerade eure direkten Nachbarn bekommen das gut mit. Dasselbe gilt auch beim Abbauen: Falls ihr nachts oder sehr früh abreisen möchtet, bereitet alles dafür vor, damit ihr leise aufbrechen könnt.
Respekt vor der Privatsphäre
Foto © by depositphotos.com | jehoede
Gehört für mich zu den wichtigsten Camping-Regeln!
- Beim Stellen des Wohnwagens oder Wohnmobils ist ein respektvoller Abstand zu den anderen Campern für alle sinnvoll. Achtet darauf, dass ihr nicht Fenster an Fenster steht.
- Lauft nicht über andere Parzellen. Auch wenn der Weg kürzer ist – geht einfach drumherum. Das gilt natürlich auch für Kinder und Hunde. Stellt euch vor, jemand läuft mitten durch euer kleines Reich, mit einem Fäkaliengestank, während ihr gerade esst – das würde euch doch auch nicht gefallen, oder?
- Da wir selbst immer mit Hund unterwegs sind, ist das ein weiterer Punkt: Manchmal reagiert der Hund auf Fremde auf dem eigenen Platz.
Hunde an die Leine
Foto © by depositphotos.com | Christin_Lola
Wir lieben Hunde, aber nicht jeder tut das. Deshalb: Immer an die Leine und die Häufchen wegräumen. Das ist einfach respektvoll gegenüber allen anderen und nimmt denjenigen Campern, die Hunde weniger mögen, die Grundlage für Beschwerden.
Leider gibt es auch Hundehalter, denen das egal ist – nicht nur auf dem Campingplatz, sondern auch am eigenen Wohnort. Ein freundlicher Hinweis, wie „Hallo! Vielleicht habt ihr es nicht gesehen, aber euer Hund hat hier etwas hinterlassen“ kann helfen, den Hundebesitzer zu animieren.
Auch auf der eigenen Parzelle sollte sichergestellt sein, dass der Hund nicht einfach weglaufen kann. Ein Hundezaun ist eine gute Lösung, doch bedauerlicherweise nicht überall erlaubt. Macht euch deshalb vor der Anreise schlau, falls ihr vorhabt, einen Zaun aufzustellen.
Ruhezeiten sind heilig
Foto © by depositphotos.com | oneinchpunch
- Campingplätze haben meistens klare Ruhezeiten – eine Nachtruhe ist oft ab 22 oder 23 Uhr. Da sollte Schluss sein mit lauter Musik oder großen Diskussionen.
- Wenn ihr früh wach seid, seid rücksichtsvoll und lasst andere ausschlafen. Auf den meisten Plätzen endet die Ruhezeit zwischen 6 und 7 Uhr.
- Im Süden laufen oft Klimaanlagen, die unterschiedliche Lautstärken haben. Durch ihre Bauweise verursachen sie mal mehr, mal weniger Lärm. Da wir alle ein sehr unterschiedliches Wärmeempfinden haben, solltet ihr darauf achten, die Geräusche im Blick zu behalten.
- Musik gehört für viele zum Camping dazu, aber bitte in einer Lautstärke, die nur euren Stellplatz betrifft. Gerade abends ist nicht jeder in der gleichen Stimmung wie ihr. Ein übermäßig lautes Musikhören ist ein direkter oder indirekter Streitfaktor.
Hilfsbereitschaft zählt
Foto © by depositphotos.com | DragosCondreaW
Wenn jemand Probleme hat – sei es beim Aufbau oder weil der Grill umzukippen droht – helft einfach. Camper helfen sich untereinander. Gerade das macht es doch aus, wie wir finden. Durch ein kurzes Nachfragen kann das Eis gebrochen werden, und ihr habt eine entspannte Nachbarschaft. Früher war es das helfen beim Stellen des Wohnwagens, diese Zeit ist im Prinzip vorbei, denn viele Wohnwagen haben bereits einen „Mover“ eingebaut.
Sauberkeit ist das A und O
Foto © by depositphotos.com | Chai2523
- Lasst keinen Müll herumliegen und hinterlasst die Sanitäranlagen sauber. Denkt auch an die Gemeinschaftseinrichtungen wie Spülbecken. Keiner will eure Essensreste dort finden.
- Grauwasser gehört nicht auf den Boden, sondern an die vorgesehene Stelle. Dasselbe gilt für die WC-Kassette. Und nein, der Frischwasserschlauch ist nicht dafür da, die Kassette auszuspülen.
Grillen ohne Rauchschwaden
Foto © by depositphotos.com | max_grpo
Grillen ist super, aber fragt euch mal, ob der Nachbar euren Holzkohleduft so toll findet. Gas- oder Elektrogrills sind oft die bessere Wahl. Und prüft vorher, ob Grillen – und in welcher Form – überhaupt erlaubt ist. Versucht, auf eurem Platz einen guten Ort für den Grill zu finden, um den Rauch nicht direkt zum Nachbarn zu schicken.
Begrüßung: locker und freundlich
Foto © by depositphotos.com | doble.dphoto
Ein einfaches „Hallo“ reicht meistens aus. Camper duzen sich oft, aber wenn ihr euch unsicher seid, fragt einfach: „Wollen wir uns duzen?“ Die meisten werden das entspannter finden.
Mein Fazit
Camping lebt von Respekt, Rücksicht und ein bisschen Gelassenheit. Wenn du diese Camping-Regeln beachtest, habt ihr nicht nur selbst einen schönen Urlaub, sondern machst auch den anderen Campern eine Freude.
No-Gos, die gar nicht gehen
- Laut bis in die Nacht.
- Hunde ohne Leine.
- Abwasser auf dem Platz ablassen.
- Zigarettenreste in die Natur werfen.
- Essensreste liegen lassen – das zieht nur Wespen und Schädlinge an.
- Campingstühle oder Tische als Stolperfalle stehen lassen.
Viel Spaß beim Camping und genießt die Zeit!
Euer Camper Markus